Im ersten Teil über die neue EinsPlus-Primetime ging es bereits um einen Großteil der am 30. April neu gestarteten Formate. In Woche zwei kamen dann gar nicht mehr so viele dazu, wie ich anfangs gedacht hatte. Stattdessen liefen vorher viele der ebenfalls am Abend ausgestrahlten Sendungen vorher auf einem anderen Sendeplatz. Trotzdem gab es zumindest einen weiteren Neustart in Woche zwei und zwar Reload, ein neues Spielemagazin rund um Gaming und Gamingkultur. Und natürlich bleibt so noch genug Raum für ein kleines Resumé zum neuen Vorabend.
Reload
Auf den ersten Blick wirkt die Sendung wie GameOne. Zwei Moderatoren stehen nebeneinander vor verschiedenen Kulissen und werden durch Gags und lustige Einspieler unterbrochen. Sogar die Produktionsfirma überschneidet sich, wurde von ihr doch auch lange Zeit GameOne Produziert. Da verwundert es nicht, dass Redaktionsleiter hinter all dem Uke Bosse ist, der bislang sowohl GameOne als auch das – in Gamerkreisen- hochgelobte Play auf Redbull-TV verantwortete.
Die Sendung Reload jetzt aber als schlichte Neuauflage von GameOne hinzustellen, wäre falsch. Das fängt schon bei den Moderatoren Frederik Peters und Stefan Bächle, die man vor der Sendung nur bedingt mit Gaming in Verbindung brachte. Ganz anders als die alte GIGA-Games-Riege bei MTV. Trotzdem wissen sie zu unterhalten und wirken deutlich sympathischer und kompetenter, als etwa ihr Kollege von den Pixelmachern.
Die Beiträge wiederum sind eine Mischung aus dem, was einem bei GameOne und den Pixelmachern geboten wird. So gibt es keine reinen Reviews der vorgestellten Spiele, sondern versuchen parallel noch ein Stück Gamingkultur zu erklären. Am meisten fiel dies in der Premierensendung in der Diablo 3 Vorschau auf. Es ging um neue Features, Unterschiede zu den Vorgängern aber eben auch um den Begriff des „Flow„, der anhand des Spiels erklärt wurde.
Als Wermutstropfen bleibt allein die Länge der Sendung. An manchen Stellen fehlte es ihr noch an einer knackigen Aufbereitung. In der präsentierten halben Stunde wird sich oft in Details verloren, die in ihrer geballten Menge weit weniger hängen bleiben, als eine viertel Stunde Games pur.
Reload, jeden zweiten Donnerstag 20:15 Uhr, EinsPlus
Fazit
Es bewegt sich was bei der ARD. Zwar ist EinsPlus nicht der große neue Jugendsender, den sich einige im Sendeverbund wünschen, doch die vier Stunden Eigenproduktionen jeden Abend sind unterhaltsam und zu weiten Teilen gut produziert. Dass es effektiv eigentlich nur eine halbe bis eine Stunden neues Programm pro Tag ist und die übrige Zeit Wiederholungen laufen, stört hier weniger. Vor allem mit dem Wissen, dass der SWR das Programm zurzeit allein stemmt und es auch mit bewährten und großartigen Sendungen, wie Es geht um mein Leben, SWR3 latenight und Walulis sieht fern füllt.
Die inhaltlichen Ähnlichkeit zu ZDFneo und ZDFkultur stößt allerdings ein wenig auf und man fragt sich, warum ARD und ZDF nicht, wie beim KIKA auch, einfach zusammen das Programm eines gemeinsamen Jugendsenders gefüllt haben. Potential für ein wirklich rundes 24 h Programm wäre ohne Zweifel vorhanden.