Die Nazis haben sich nach dem Zweiten Weltkrieg auf der dunklen Seite des Mondes versteckt und planen seither eine erneute Invasion der Erde.
Das klingt auf den ersten Blick nach einer guten und – im Idealfall – witzigen Vorlage für einen Film. An genau dieser versucht sich Regisseur Timo Vuorensola in seinem neusten Projekt Iron Sky – wirklich gelingen will dies aber nicht.
Der Film beginnt mit einer erneuten Mondlandung im Jahr 2018. Die amerikanische Präsidentin – die erstaunliche Ähnlichkeit mit Sarah Palin hat – hat den ersten Schwarzen (Christopher Kirby) zum Mond geschickt, um für ihren anstehenden Wahlkampf zu trommeln. Stattdessen entdeckt diese Mondmission jedoch eine Helium3-Mine und jede Menge Nazis.
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Doch damit beginnen auch schon die Probleme. Der Film macht sich gar nicht erst die Mühe dieses Szenario auch nur ansatzweise zu erklären. Der Zuschauer soll es einfach hinnehmen, dass die Nazis zwar keine Computer kennen, die nach dem Z1 entstanden sind, und allen Ernstes Ledermäntel auf der Mondoberfläche tragen, es andererseits aber 1945 geschafft haben sollen mit dieser Technik zum Mond zu kommen und Helium3 nutzbar zu machen.
Überhaupt lässt Iron Sky zu viele Fragen offen, erklärt die Charaktere nur im Ansatz und stützt sich lieber auf seine simple Dramaturgie.
Warum zum Beispiel weiß Lehrerin und Forscherin Renate Richter (Julia Dietze) nicht, wie ein Mensch mit schwarzer Haut aussieht und wieso landet der insgeheim designierte Führer Klaus Adler (Götz Otto) mit seinem Raumschiff ausgerechnet in New York, um die Präsidentin der USA zu treffen, wenn sie doch angeblich seit 70 Jahren die Erde und deren Kultur studiert haben?
Jetzt mag man sagen, dass es ja eine Komödie sein soll und deshalb der Witz im Vordergrund steht. Doch Fehlanzeige. Die Witze sind flach, repetitiv und wenig innovativ. Wie oft sich in Iron Sky allein schon darüber lustig gemacht wird, dass die Nazis auf der „Dark side of the Moon“ leben.
Zum Schluss kommt dann natürlich, was kommen muss: Die Nazis versuchen die Invasion auf die Erde zu starten und die Länder der Erde haben natürlich noch ein Ass im Ärmel.
Fazit
Alles in allem erinnert mich Iron Sky sehr stark an ein Boll’sches Kleinod. Das fängt bei der Besetzung der Schauspieler an und setzt sich über das Story-Telling, bis zur Optik fort. Denn eines muss man dem Film lassen: Für ein Projekt, das zum Teil aus Crowdfunding entstanden ist, und auch sonst ein relativ kleines Budget hatte, sehen die Effekte und Kostüme gar nicht mal so schlecht aus.
Iron Sky ist definitiv kein Must-See. Wenn man den Kopf allerdings frei von jedwedem Logik-Denken bekommt, kann man sicher den ein oder anderen Moment witzig finden, ein echter Brüller ist es aber auch dann nicht.