Twitter ist – im Idealfall – Spaß am Austausch mit anderen. Schnelle Informationen und schnelles Feedback zeichnen die Plattform aus. Doch manchmal kann es ja auch interessant sein, wie viele Menschen man mit seinen Botschaften erreicht hat und wie man im Vergleich zu anderen dasteht. Vor allem, wenn man sich beruflich mit Twitter beschäftigt, möchte man ja wissen, was gut funktioniert und wo noch Optimierungsbedarf besteht. Im Gegensatz zu Facebook mit seinen (passablen) Insights, sind die Twitter Analytics nicht für alle zugänglich, sondern nur für verifizierte Accounts und Werbekunden. Doch ganz aufgeschmissen ist man deswegen natürlich trotzdem nicht …
Wenn man seinen Account nicht gerade im geschützten Zustand betreibt, sind die wichtigsten Daten weitestgehend frei zugänglich. Von Favs, Retweets, Erwähnungen und Antworten, bis zur Followerzahl, kann jeder die Daten einsehen. Das Problem: Wie werte ich sie nun auch vernünftig aus? Alles per Hand auszählen, wäre eine – wenig komfortable – Methode.
Neben zahlreichen kostenpflichtigen Tools, auf die ich mich bisher nicht einlassen wollte und konnte, gibt es genauso viele kostenlose Angebote. Oft bekommt man hier dann aber auch nur irgendwelche abstrakten Werte, statt harten Kennziffern, oder sie posten im Namen des verknüpften Accounts, bis man Geld bezahlt.
Aus diesem Grund habe ich hier meine aktuellen Favoriten zur Erfolgsmessung bei Twitter zusammengetragen.
Favs und Retweets
Einer der wichtigsten Indikatoren, ob den Follwern gefällt, was man twittert, ist deren Zustimmung. Das können sie einerseits durch einen Fav tun oder gleich den kompletten Tweet retweeten, was ein ungleich größeres Gewicht hat. Denn schließlich geht es darum möglichst viele Menschen mit seinen Nachrichten zu erreichen. Für den schnellen Überblick reicht hier, meines Erachtens, die kostenlose Version von Favstar völlig aus. Einzig eine genaue Auswertung über einen bestimmten Zeitraum ist so nicht möglich.
Kennt ihr für diesen Zweck vielleicht noch ergänzende Tools?
Links
Wenn man twittert und gleichzeitig eine Webseite betreibt, möchte man im besten Fall ja auch irgendwann seine Follower darauf hinweisen. Normalerweise geschieht dies mit einem Link. Macht man dies nur gelegentlich, lässt sich in den Website-Statistiken recht leicht ablesen, wie viele Besucher von Twitter kamen. Bei vielen Links, kann man schnell durcheinander kommen. Für ein schnelles Tracking empfiehlt sich hier bitly, das nicht nur Links verkürzt, sondern auch die Klicks protokolliert. Das kann man dann entweder über seinen Account auf bitly.com, oder – noch viel einfacher – über ein „+“ am Ende der Kurz-URL ermitteln. Und das Beste: Das funktioniert mit allen bitly-Links, also auch denen von anderen Twitterern.
Follower
Ob man mehr oder weniger erfolgreich twittert, zeigt sich auf kurz oder lang auch in der Zahl der Leute, die dem Account folgen. Hier ist es besonders interessant, ob die Followerzahl nach einem bestimmten Ereignis gestiegen ist. Genauso interessant ist es, sich den Verlauf über einen bestimmten Zeitraum anzuschauen. Hier bietet sich die Seite Twitter Counter an. Auch ohne Registrierung erhält man hier schon einen guten Überblick, wenn man seinen Accountnamen in das Suchfeld einträgt.
Replies und Hashtags
Eine richtige Interaktion mit den Followern und anderen Twitterern findet dann statt, wenn sie einen direkt erwähnen oder einen selbst kreierten Hashtag verwenden und damit verbreiten. Für diesen Zweck verwende ich gern das Analyse-Tool von Topsy, mit dem sich sowohl Mentions, als auch Hashtags im Verlauf der vergangenen vier Wochen miteinander vergleichen lassen. Besonders bei TV-Ausstrahlungen kann man hier sehr gut ablesen, wie erfolgreich eine Sendung auf Twitter war und ggf. auch, wie erfolgreich sie im Vergleich zu anderen Sendungen auf Twitter war.
Sollte man mit einem Hashtag sogar in die Trending Topics kommen, kann man auf Trendinalia.com sehen, wo und wie lang das am jeweiligen Tag der Fall war. Zwar ist die Seite komplett spanisch, aber auch schon mit rudimentären Kenntnissen findet man sich hier ganz gut zurecht.
Fazit
Alles in allem sind das ganz nette Behelfstools, wenn man gerade beginnt sich professioneller mit Twitter auseinanderzusetzen. Auf Dauer ist es so allerdings immer noch ein viel zur großer Aufwand sich alle Daten zusammen zu suchen. Warum Twitter selbst seine Analytics bislang nur bestimmten Nutzern zur Verfügung stellt, ist unklar, und so ist man auf kurz oder lang dazu gezwungen in professionelle Analysetools, wie etwa Mass Relevance zu investieren. Ob sich das lohnt, muss jeder twitterer für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil stehe diesbezüglich noch am Anfang und muss – mangels Budget – ersteinmal bei der kostenfreien Variante bleiben.