Seit einigen Wochen loggt mich Instagram immer wieder aus, lässt mich Captchas lösen oder gleich mein Passwort zurücksetzen. Was als Sicherheitsmechanismus gedacht ist, lässt mich meinen Instagram-Account kaum noch normal nutzen. Doch woran liegt das?
„Wir haben den Verdacht, dass in deinem Konto automatisiertes Verhalten stattfindet“, meldet Instagram während der Nutzung immer wieder. Manchmal werde ich auch kommentarlos ausgeloggt oder es heißt „Der Kontoinhaber hat möglicherweise das Passwort geändert“. Oder es wird angedroht, dass das Konto gesperrt werden könnte.
Warum spricht Instagram von „automatisiertem Verhalten“?
Instagram kommuniziert das Problem in diesem Fall nicht ganz so klar. Normalerweise ist der Mutterkonzern Meta dafür bekannt, dass Login-Daten ewig gültig sind und ich mich zum Beispiel bei Facebook oder WhatsApp – einmal auf einem Gerät eingeloggt – nie wieder um irgendwelche Passwörter oder Logins kümmern muss.
Bei Instagram scheint man jedoch sensibler zu sein. Wer genau hinschaut, sieht im Title-Tag der Fehlerseite: „Instagram Scraper Warning“, also die Warnung, dass der Account automatisiert „das nicht autorisierte Zugreifen auf und Sammeln von Informationen“ durchführen würde.
Ein Blick auf Reddit zeigt, dass seit einiger Zeit immer mehr Nutzer von genau diesem Problem berichten.
Kurz gesagt: Instagram – oder seine KI-Mechanismen – scheint zu denken, dass ich ein Bot bin, der Daten sammelt. Wer einmal in diesen Verdacht gerät, steht offenbar unter Beobachtung.
Was sind die Ursachen für das „Data Scraper Warning“?
Nach Gesprächen mit Kollegen und Bekannten deutet vieles darauf hin, dass die regelmäßige Nutzung des Webinterfaces von Instagram (und wohl auch von Threads) dazu führt. Ich benutze sie sehr oft, um Beiträge zu posten, da sie im Gegensatz zur Meta Business Suite auch Drag & Drop unterstützt.
Außerdem bin ich auf mindestens vier Geräten gleichzeitig über das Webinterface eingeloggt.
Auch hier: So viele Geräte braucht man offensichtlich nicht. Das Feedback habe ich auch von Leuten bekommen, die ausschließlich das Webinterface auf nur einem einzigen PC nutzen, um in Instagram zu stöbern.
Was kann man gegen das „Data Scraping Warning“ tun?
Die einfachste Lösung: Auf die Weboberfläche von Instagram verzichten und die offiziellen Apps nutzen. Beiträge sollten man zudem nur über die Meta Business Suite veröffentlichen.
Und auch wenn ich Tools von Drittanbietern zum Posten bevorzuge, auch hier hatte Instagram zwischenzeitlich die Verbindung gekappt. Man sollte also (wenn möglich) auch darauf verzichten.
Außerdem empfiehlt Instagram in den eigenen FAQ, das Passwort zu ändern und die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) zu aktivieren. Beides hat das Problem bei mir aber nicht gelöst.
Ansonsten heißt es wohl: abwarten und hoffen, dass Instagram seine Algorithmen irgendwann zurückpfeift.
Andere Gründe für „automatisiertes Verhalten“
Neben dem hier beschriebenen Problem können auch andere Verhaltensweisen auf Instagram die Algorithmen alarmieren. Zum Beispiel wenn man ungewöhnlich viele Likes verteilt, zu vielen Accounts auf einmal folgt oder ungewöhnlich schnell zwischen Profilen hin und her wechselt. Ein Indiz kann auch hier der Title-Tag der Fehlerseite sein (sofern er sichtbar ist).
Das kann bis zur persönlichen Identitätsfeststellung gehen, bei der man Instagram seinen Ausweis in die Kamera halten muss. Ist mir auch schon passiert – allerdings mit einem ganz neuen, frischen Account.